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AutorenbildAnne-Christine Straßer

Lockdown „light“ - Lichtblicke im November

Der November hat ein schlechtes Image. Oft wird er als dunkel und grau bezeichnet und mit Trauer in Verbindung gebracht aufgrund der Feiertage, an denen wir der Toten gedenken.


Auch ich denke in diesem Monat oft an meine Oma, die letztes Jahr verstorben ist. Eine schöne Erinnerung an sie, bei der mir immer warm ums Herz wird, ist, dass sie oft eine Kerze für uns angezündet hat. Wenn wir eine Prüfung zu bestehen hatten, sei es die Führerscheinprüfung, eine Klausur in der Schule oder eine Operation. Es hat immer geholfen! Und ich empfand es immer als beruhigend, wenn ich wusste, dass sie so an mich denkt und mich unterstützt.


Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich so gerne die Candlelight Stunde freitagsabends im Studio 78 unterrichte. Ich kann es kaum erwarten, die Stunde wieder live im Studio zu geben.


Eine Kerze schafft sofort eine andere Atmosphäre. Aber auch die Geste, dass wir eine Kerze für eine andere Person anzünden, auch wenn sie diese nicht sieht, ist von großer Bedeutung. Wir schenken jemandem Wärme, Licht und Aufmerksamkeit. Das ist auch in Phasen der Trennung und Isoliertheit zu spüren. Insofern bietet dieser „dunkle graue Monat“ doch die perfekte Kulisse, um unser Licht noch mehr zum Scheinen zu bringen.


Zwar haben unsere Politiker sicherlich nicht an Licht gedacht, als sie den Begriff „Lockdown light“ geprägt haben, doch so könnte man es auch sehen. Wir können in dieser Zeit ein Licht für jemanden sein, der unsere Stärke, unsere Fröhlichkeit, unser Mitgefühl gut gebrauchen kann. Als Yogis haben wir so viele Werkzeuge, mit deren Hilfe wir wieder in unsere Mitte finden. Beim Üben von Asanas, Meditation oder Chanten fokussieren wir uns zunächst auf uns selbst, finden so zurück zu unserem inneren Licht, das uns ausmacht, um es dann in die Welt zu tragen. Wir alle tragen dieses göttliche Licht in uns. Das ist doch ein Lichtblick!

Passenderweise benannte unser Gesundheitsminister Anfang November diesen Monat als den „Monat der Entschleunigung“.


Parallel dazu ist heute der letzte Tag des 5-tägigen Lichterfests Diwali, das in Indien und anderen vom Hinduismus geprägten Ländern stattfindet. Das Licht siegt über die Dunkelheit, das Gute über das Schlechte.


Om bhur bhuvah svah tat savitur varenyam

bhargo devasya dhimahi dhiyo yo nah pracodayat


Das Gayatri-Mantra ist, nach dem Urklang Om, das wichtigste Mantra in Indien.

Om Erde, Weltraum, Himmel. Wir meditieren über das Licht, die glanzvoll strahlende Quelle des Seins. Möge es unsere Herzen und unseren Verstand inspirieren.

Übersetzung aus dem Jivamukti Yoga Chant Book



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